Fehler in der Heimtierhaltung
Tausende von Tieren werden, meist ohne dass ihre Besitzer es wissen, völlig falsch gehalten. Sie leiden sehr unter diesen schlechten Haltungsbedingungen und entwickeln oft sogar Stereotypen (Verhaltensauffälligkeiten) wie das Kreiseln oder Gitternagen. Dabei wäre es meist ganz einfach die Haltung dieser Tiere zu verbessern und ihnen so ein schöneres und artgerechteres Leben zu ermöglichen. Einige der häufigsten Fehler und wie Sie sie beheben können haben wir hier für Sie zusammengetragen.
Fehler 1: Zu kleine Käfige
Dieses Thema liegt uns persönlich besonders am Herzen, da wir regelmäßig Tiere übernehmen, die ihr ganzes Leben in winzig kleinen Käfigen verbracht und sichtbar darunter gelitten haben. Nur ein Bruchteil der im Handel üblicherweise angebotenen Käfige eignet sich zur Tierhaltung! Bitte kaufen Sie keine sogenannten "Hamsterknäste", diese Käfige sind von der Größe her oft gerade mal als Transportboxen zu gebrauchen. Kleintierkäfige sollte eine Grundfläche von 80cm x 50cm keinesfalls unterschreiten! Auch Plastikkäfige, in denen die Luft nicht zirkulieren kann sind völlig ungeeignet.
Fehler 2: Plastik im Tierkäfig
Plastik gehört nicht in Tierkäfige! Wird es angenagt entstehen scharfe Kanten, an denen die Tiere sich verletzen können. Auch verschluckte Plastiksplitter können zur tödlichen Gefahr werden wenn da sie im Körper nicht zersetzt werden und somit innere Organe schädigen können! Kaufen Sie stattdessen Futternäpfe aus Keramik und Käfigeinrichtung aus Holz. Letztere kann man auch gut selbst bauen wen man möchte, im Internet finden sich zahlreiche Anleitungen. Achten Sie jedoch darauf kein Holz von Nadelbäumen zu verwenden, da dies ätherische Öle enthält die sich negativ auf die Atemwege der Kleinnager auswirken können.
Fehler 3: Falsche Ernährung
Leider entsprechen auch viele der im Handel erhältlichen Futtermischungen nicht der tiergerechten Ernährung. Keinesfalls sollte Tierfutter zB. Zucker enthalten! Auch ist Kleintierfutter nicht gleich Kleintierfutter! Hasen sollten beispielsweise nicht mit Getreide ernährt werden sondern mit Heu und Frischfutter, Zwerghamster sollten frisches Gemüse, dafür aber nur wenig Obst bekommen da sie zu Diabetes neigen, während Exoten wie Zwergschläfer viel frisches, süßes Obst fressen. Viele Kleinnager benötigen außerdem Eiweiß in Form von lebenden oder getrockneten Insekten. Bitte informieren Sie sich genau darüber was ihrem Tier gut tut und was ihm schadet! In den Haltungsberichten auf dieser Seite geben wir Ihnen einige Empfehlungen zu den einzelnen Tierarten. Durch artgerechte Ernährung kann im Übrigen vielen Krankheiten und Problemen vorgebeugt werden.
Fehler 4: Ungeeignetes Nistmaterial
Noch immer ist in den meisten Zoogeschäften sogenannte Hamsterwatte erhältlich. Diese oft bunt eingefärbte Watte sollte keinesfalls im Tierkäfig landen! Zum einen ist sie meist unverdaulich wird sie einmal verschluckt, und zum anderen können Kleintiere leicht darin festhängen und sich so ganze Gliedmaßen abschnüren. Bieten Sie als Nistmaterial stattdessen zerrupftes Klopapier, Heu, Stroh oder eine Kapockschote an. Sie sind ungefährlich und bestens geeignet um Schlafhäuschen und Nester damit auszupolstern.
Fehler 5: Gefährliches Laufrad
Laufräder werden in den verschiedensten Größen und aus unterschiedlichen Materialen angeboten. Fast alle davon sind nicht geeignet oder sogar gefährlich für Tiere! Plastiklaufräder sollten aus den oben beschriebenen Gründen nicht im Tierkäfig landen. Aber auch Metallräder bringen ein hohes Verletzungsrisiko mit sich. Auf den offenen Sprossen können rutschen Tiere leicht ab und können sich so die Beine brechen. Ist das Laufrad dann auch noch beidseitig offen wird es zur Todesfalle, da der sogenannte Schereneffekt entsteht. Tiere können, wenn sie zwischen den Rand des Laufrads und die Haltestreben rutschen, regelrecht zerquetscht werden. Gerade wenn mehrere Tiere sich das Laufrad teilen und einander zur Seite drängen passiert das sehr häufig. Das ideale Laufrad ist also aus Holz, einseitig geschlossen und hat für Mäuse und Hamster einen Durchmesser von mindestens 25cm (besser 30cm) um den Tieren so eine gerade Haltung beim Laufen zu ermöglichen und einer Rückgratsverkrümmung vorzubeugen.